Rathausumschau vom 29. März 2023: Stadtrat beschließt Umgestaltung des Max-Joseph-Platzes

In gemeinsamer Sitzung haben heute der Mobilitätsausschuss, der Bauausschuss und der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats beschlossen, den Max-Joseph-Platz schon übergangsweise attraktiver und grüner zu gestalten. Zudem soll auf längere Sicht die Verlagerung der Tiefgarageneinfahrt hin zur Maximilianstraße weiterverfolgt werden.

Bis zu ihrer endgültigen Verlegung soll die Zufahrt schon kurzfristig so eng wie möglich gefasst und dadurch mehr Platz für Fußgänger*innen gewonnen werden. Das rund 2.000 Quadratmeter große Rondell soll nach Möglichkeit großflächig entsiegelt und begrünt sowie ein Liegerasen geprüft werden. Damit ergibt sich für die Stadtgesellschaft eine Kompensation für die voraussichtlich in den kommenden Jahren nicht nutzbare Grünfläche am Marienhof. Auch eine barrierefreie Querung ist geplant. Mit der Umsetzung soll 2025 begonnen werden.

Neben der übergangsweisen Umgestaltung dieses zentralen und historisch so bedeutenden Platzes wird auch die langfristige Umplanung weiterverfolgt. Der Stadtrat bekräftigte das Ziel, die Zufahrtsrampen für die Tiefgarage langfristig vom Max-Joseph-Platz in die Maximilianstraße zu verlegen, so dass auf dem Platz keine Autos mehr unterwegs wären. Durch die Ausweisung einer Fußgängerzone kann eine dauerhaft zufriedenstellende städtebauliche und öffentliche Aufenthaltsqualität erreicht werden. Baumpflanzungen entlang der Maximilianstraße, wie sie in den Plänen von Friedrich Bürklein aus dem Jahre 1852 und auf historischen Fotos zu sehen sind, sollen den Boulevardcharakter stärken und das Stadtklima verbessern.
Der langfristige Umbau des Max-Joseph-Platz und der Maximilianstraße kann wegen des Baustellenverkehrs der 2. S-Bahn-Stammstrecke ohnehin erst nach Ende der Bautätigkeiten am Marienhof stattfinden. Das Kommunalreferat wurde deshalb beauftragt, zunächst Sondierungen mit den Erbbauberechtigten der Tiefgarage zu diesen Vorhaben aufzunehmen.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Der Max-Joseph-Platz ist einer der zentralsten Plätze unserer Stadt, kann aufgrund seiner Beschaffenheit aber von den Münchner*innen kaum genutzt werden. Ich freue mich, dass wir das nun ändern und den Platz zu einem attraktiven Aufenthaltsort im Her- zen unserer Stadt machen. Auch in Hinblick auf die immer heißeren Sommer brauchen wir mehr kühlendes Grün in München, gerade in der stark verdichteten Innenstadt.“

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Es freut mich, dass der Stadtrat den Umgestaltungsplänen für den Max-Joseph-Platz zugestimmt hat. Das Potenzial dieses bedeutenden Platzes wird bislang nicht ausreichend genutzt. Jetzt können wir ihn schöner und grüner gestalten und damit in einen Platz mit Flair für alle verwandeln.“

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Wir können nun ein Interimskonzept für den Max-Joseph-Platz ausarbeiten. Durch die Baustelle zur 2. Stammstrecke steht der Marienhof als zentral gelegene Grünfläche nicht zur Verfügung – und das deutlich länger als ursprünglich geplant. Der Beschluss bietet uns die Chance, für diese Zeitspanne die derzeit unbefriedigende Situation auf dem Max-Joseph-Platz zugunsten von mehr Grün und mehr Aufenthaltsqualität zu verbessern. Und ihn den Münchnerinnen und Münchnern als attraktive Alternative zum Marienhof zur Verfügung zu stellen.“

Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk: „Auch wenn die endgültige Umgestaltung noch Zeit in Anspruch nehmen wird, begrüße ich die beschlossenen temporären Maßnahmen, die den Max-Joseph-Platz deutlich aufwerten werden. Es freut mich, dass wir in kurzer Zeit die städtebauliche Qualität dieses zentralen Platzes deutlich erhöhen können.“

Auszug aus Wikipedia

Die Geschichte des Platzes beginnt mit dem Abriss des Franziskanerklosters 1802, um Raum für das neu zu errichtende Nationaltheater zu schaffen, mit dessen Bau am 26. Oktober 1811 durch Karl von Fischer begonnen wurde. Vorbild war das Pariser Odeon. Zwischen 1825 und 1842 unter König Ludwig I. entstand an der Nordseite durch Leo von Klenze im Stil des Klassizismus nach dem Vorbild der beiden Florentiner Paläste Palazzo Pitti und Palazzo Rucellai der Königsbau der Residenz. Das gegenüber liegende Palais Toerring-Jettenbach, ein Rokokopalais, das zwischen 1747 und 1754 von Ignaz Anton Gunetzrhainer erbaut worden war, wurde im Gegenzug von Klenze nach dem Muster des Ospedale degli Innocenti mit einer florentinischen Säulenhalle versehen und zur Hauptpost umgestaltet.

In der Mitte des Platzes befindet sich das Max-Joseph-Denkmal für König Maximilian I. Joseph von Bayern. Die Figur stammt von Christian Daniel Rauch, der Sockel von Leo von Klenze und der Guss von Johann Baptist Stiglmaier. Es wurde erst 1835 aufgestellt, zehn Jahre nach dem Tode des Königs, weil dieser es abgelehnt hatte, in sitzender Positur verewigt zu werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch den Bau einer Tiefgarage unter dem Platz sein Erscheinungsbild beeinträchtigt. Dabei wurden 1963 die noch vorhandenen untertägigen Reste des Franziskanerklosters und dessen Friedhofs ohne größere wissenschaftliche Untersuchung abgeräumt. Nach dem Krieg wurde zwischen Königsbau und Nationaltheater anstelle des Alten Residenztheaters (Cuvilliés-Theaters), dessen prächtige Rokoko-Elemente vor der Zerstörung bewahrt und im Apothekenstock der Residenz eingebaut werden konnten, das Neue Residenztheater mit einer modernen Loggia errichtet, die sich jedoch dem Baustil des Nationaltheaters anpasste. Am kriegszerstörten Palais Toerring-Jettenbach wurde nur die klassizistische Nordfassade von Klenze rekonstruiert, nicht aber die Rokoko-Westfassade von Gunetzrhainer. Beim ausgebrannten Nationaltheater wurde beim Wiederaufbau außerdem das untere Giebelmosaik nicht wiederhergestellt, sondern die Lücke später mit modernistischen Steinfiguren gefüllt.

1964 wurde die Tiefgarage mit 500 Stellplätzen unter dem Max-Joseph-Platz eröffnet, deren Zufahrt eine Umgestaltung des Platzes und eine Fußgängerzone sehr erschwert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Max-Joseph-Platz

Schreiben Sie zum Thema der 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden oder an die Stadtbaurätin Elisabeth Merk!

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